Die Haut in der Schwangerschaft

Bist du schwanger? Herzlichen Glückwunsch!

Die Schwangerschaft ist eine Zeit voller aufregender Veränderungen – nicht nur für den Körper, sondern auch für die Haut. Viele werdende Mütter bemerken, dass ihre Haut während dieser neun Monate auf neue Weise reagiert. Hormone, die sich während der Schwangerschaft verändern, können unterschiedliche Auswirkungen auf das Hautbild haben. Umso wichtiger ist es, die Haut in dieser besonderen Zeit mit der richtigen Pflege zu unterstützen.

Veränderungen der Haut in der Schwangerschaft

1. Hormonschwankungen und Hautbilder
Ein wesentlicher Faktor, der die Haut in der Schwangerschaft beeinflusst, sind die Hormonschwankungen. Diese können unterschiedliche Hautbilder hervorrufen:

  • Hautunreinheiten: Besonders im ersten Trimester kann die Haut vermehrt zu Pickeln und Unreinheiten neigen. Dies liegt an den erhöhten Androgenwerten, die die Talgproduktion anregen. In dieser Zeit ist es wichtig, nicht zu starke oder aggressive Produkte zu verwenden, die die Haut austrocknen könnten. Die Produkte mit Salicylsäure oder Retinoiden sollte in der Schwangerschaft gemieden werden. Deshalb arbeite lieber mit Probiotischen und befeuchtenden Wirkstoffen.

  • Hyperpigmentierung: Viele Schwangere bemerken, dass ihre Haut pigmentierte Stellen bekommt. Das sogenannte „Schwangerschaftsmaske“ (Melasma) tritt häufig auf der Stirn, Wangen oder über der Oberlippe auf. Diese Pigmentflecken werden durch die erhöhte Melaninproduktion ausgelöst und verschwinden in der Regel nach der Geburt wieder.

  • Trockene Haut: Der Körper verändert seine Hormonproduktion, was zu einer verringerten Talgproduktion und damit zu trockenerer Haut führen kann. Gerade im Winter ist es daher wichtig, auf feuchtigkeitsspendende Produkte zurückzugreifen.

  • Dehnungsstreifen: In der Schwangerschaft dehnt sich die Haut, vor allem am Bauch, an den Oberschenkeln und an der Brust, stark. Dies kann zu Dehnungsstreifen führen, die sich zunächst rötlich oder lila zeigen, später aber oft verblassen. Eine gezielte Pflege kann helfen, das Auftreten von Dehnungsstreifen zu minimieren.

Welche Pflege ist sinnvoll?

Da die Haut in der Schwangerschaft sehr empfindlich reagiert, sollten Sie besonders auf die Wahl der Hautpflegeprodukte achten. Hier sind einige Tipps:

1. Feuchtigkeitspflege
Eine ausreichende Feuchtigkeitspflege ist das A und O in der Schwangerschaft. Wählen Sie eine reichhaltige Feuchtigkeitscreme oder -lotion, die Ihre Haut intensiv mit Wasser versorgt und ein straffes, gepflegtes Gefühl hinterlässt. Produkte mit Aloe Vera, Hyaluronsäure oder pflanzlichen Ölen wie Argan- oder Mandelöl sind besonders empfehlenswert. Verwenden Sie Produkte ohne Ätherische Öle und wann immer möglich mit natürlichen Inhaltstoffen

2. Pflege gegen Dehnungsstreifen
Um das Risiko von Dehnungsstreifen zu verringern, sollten Sie regelmäßig Hautpflegeprodukte verwenden, die die Elastizität der Haut fördern. Besonders empfehlenswert sind spezielle Öle oder Cremes mit Vitamin E, Shea-Butter oder Kakaobutter, da diese die Haut geschmeidig halten. Massieren Sie die betroffenen Stellen täglich ein – das regt die Durchblutung an und verbessert die Hautelastizität.

3. Milde Reinigungsprodukte
Verzichten Sie auf aggressive Reinigungsmittel und entscheiden Sie sich für sanfte, pH-hautneutrale Produkte, die Ihre Haut nicht austrocknen. wasserlösliche Reinigungsöle oder Reinigungsmilchen  eignen sich hervorragend für empfindliche Haut, da sie sanft reinigen und gleichzeitig Feuchtigkeit spenden.

4. Sonnenschutz
Besondere Vorsicht ist bei der Anwendung von Sonnenschutz gefragt, da die Haut während der Schwangerschaft besonders lichtempfindlich ist. Verwenden Sie einen hohen Sonnenschutz (mindestens SPF 30) und achten Sie darauf, dass er für empfindliche Haut geeignet ist. Dadurch beugen Sie nicht nur dem Entstehen von Pigmentflecken vor, sondern schützen auch vor vorzeitiger Hautalterung.

5. Natürliche Inhaltsstoffe bevorzugen
Da der Körper in der Schwangerschaft viele Veränderungen durchmacht, ist es ratsam, Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen zu bevorzugen. Inhaltsstoffe wie Kamille, Calendula oder Ringelblume beruhigen die Haut und fördern ihre Regeneration. Auch pflanzliche Öle wie Jojoba- oder Mandelöl sind besonders sanft zur Haut und wirken pflegend.

 

Folgende Stoffe sollten wenn möglich gemieden werden:

Es gibt Stoffe die sich negativ auf eine Schwangerschaft auswirken können, deshalb sollte so gut es geht darauf geachtet werden.

1. Retinoide (Vitamin A Derivate)

Retinoide wie Retinol, Retinsäure und Tretinoin sind in vielen Anti-Aging-Produkten enthalten, da sie die Hautregeneration fördern. In hohen Konzentrationen können sie jedoch das Risiko von Fehlbildungen beim Fötus erhöhen. Daher sollten werdende Mütter Produkte mit Retinoiden vermeiden, vor allem in der ersten Schwangerschaftshälfte.

Empfohlene Alternative: Verwenden Sie sanftere Inhaltsstoffe wie Vitamin C oder Hyaluronsäure, die ebenfalls hautverjüngend wirken, aber unbedenklicher sind.

2. Salicylsäure und andere Beta-Hydroxysäuren (BHAs)

Salicylsäure, die oft in Akne-Produkten und Peelings verwendet wird, gehört zu den Beta-Hydroxysäuren (BHAs). In höheren Konzentrationen kann Salicylsäure das Risiko von Komplikationen in der Schwangerschaft erhöhen, insbesondere im ersten Trimester. Es gibt Hinweise darauf, dass hohe Dosen von Salicylsäure das Risiko für Fehlgeburten und Frühgeburten steigern können.

Empfohlene Alternative: Wenn Sie eine sanfte exfolierende Wirkung wünschen, greifen Sie lieber zu milderen Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) wie Glykolsäure in niedrigen Konzentrationen.

3. Parabene

Parabene sind als Konservierungsstoffe in vielen Kosmetikprodukten verbreitet. Es gibt Bedenken, dass Parabene hormonelle Störungen verursachen könnten, da sie als endokrine Disruptoren wirken. Obwohl die Forschung noch nicht endgültig ist, empfiehlt es sich, Produkte mit Parabenen in der Schwangerschaft zu meiden, um potenzielle Risiken zu minimieren.

Empfohlene Alternative: Achten Sie auf Produkte, die als „parabenfrei“ gekennzeichnet sind. Es gibt viele natürliche und sichere Konservierungsstoffe, die in der Kosmetikindustrie verwendet werden.

4. Phthalate (Weichmacher)

Phthalate sind chemische Verbindungen, die in einigen Kosmetikprodukten, insbesondere in Parfums, als Lösungsmittel oder Weichmacher eingesetzt werden. Sie können hormonelle Störungen verursachen und wurden in Studien mit Entwicklungsstörungen beim Fötus in Verbindung gebracht. Da Phthalate in der Schwangerschaft problematisch sein können, sollten Sie Produkte mit Parfum oder „fragrance“ (duftstoffhaltig) meiden.

Empfohlene Alternative: Entscheiden Sie sich für Produkte, die ohne synthetische Duftstoffe auskommen oder nach „phthalatfrei“ gekennzeichnet sind.

5. Teerfarben und synthetische Farbstoffe

Synthetische Farbstoffe wie die aus der Gruppe der Azofarbstoffe (z. B. CI 12085, CI 73015) können allergische Reaktionen und Hautreizungen auslösen. In hohen Konzentrationen könnten sie zudem toxisch wirken. In der Schwangerschaft ist es besser, auf Produkte ohne künstliche Farbstoffe zurückzugreifen.

Empfohlene Alternative: Wählen Sie Kosmetikprodukte, die natürliche Farbstoffe oder keine Farbstoffe enthalten.

6. Toluol

Toluol wird häufig in Nagellack und Nagellackentfernern verwendet und ist ein Lösungsmittel, das in höheren Konzentrationen schädlich sein kann. Es ist mit Geburtsfehlern und Entwicklungsstörungen in Verbindung gebracht worden, daher sollte es während der Schwangerschaft vermieden werden.

Empfohlene Alternative: Suchen Sie nach Nagellacken, die als „toluolfrei“ oder „5-Free“ gekennzeichnet sind, da diese in der Regel auch ohne andere schädliche Inhaltsstoffe wie Formaldehyd oder Dibutylphthalat auskommen.

7. Formaldehyd und Formaldehydabspalter

Formaldehyd ist ein starkes Konservierungsmittel, das in Kosmetikprodukten wie Haarpflegeprodukten, Nagellacken und Deodorants verwendet wird. Es wird als krebserregend eingestuft und kann Hautreizungen verursachen. Auch Formaldehydabspalter, die dazu dienen, das Produkt vor Bakterien zu schützen, können problematisch sein.

Empfohlene Alternative: Entscheiden Sie sich für Produkte ohne Formaldehyd oder suchen Sie nach Formulierungen mit natürlichen Konservierungsstoffen.

8. Alkohol (Isopropyl-, Ethyl-, Benzyl-Alkohol)

Viele Kosmetikprodukte enthalten Alkohol, um die Haut zu desinfizieren oder die Konsistenz zu verbessern. In höheren Konzentrationen kann Alkohol jedoch die Haut austrocknen und irritieren, was während der Schwangerschaft, wenn die Haut ohnehin empfindlicher wird, problematisch sein kann.

Empfohlene Alternative: Wählen Sie Produkte, die alkoholfrei sind oder mit sanften Inhaltsstoffen wie Glycerin oder Aloe Vera angereichert sind.

Fazit

Die Haut verändert sich während der Schwangerschaft in vielerlei Hinsicht – sie kann sich trockener, empfindlicher oder auch pigmentierter zeigen. Umso wichtiger ist es, der Haut in dieser Zeit die richtige Pflege zukommen zu lassen. Feuchtigkeit, milde Reinigung und der gezielte Einsatz von Produkten gegen Dehnungsstreifen sind die Grundlage einer guten Hautpflege. Hören Sie dabei auf die Bedürfnisse Ihrer Haut und lassen Sie sich bei Unsicherheiten von einer Hautärztin oder Kosmetikerin beraten. Denn eine gesunde und gepflegte Haut trägt nicht nur zum Wohlbefinden bei, sondern lässt Sie die Schwangerschaft in vollen Zügen genießen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

3 × 4 =

Nach oben scrollen